Vor 13 Jahren, am 11. März 2011, begann mit dem Töhoku-Erdbeben die Atomkatastrophe von Fukushima. In 4 der 6 Reaktorblöcke gab es extrem schwere Unfälle, teilweise Kernschmelzen und ein massives Entweichen von Radioaktivität. Es war ein Katastrophenablauf, auf den die Betreiber nicht vorbereitet waren.
Die Atomkerne brennen immer noch und müssen mit Meerwasser gekühlt werden. Regen und Grundwasser dringen in die havarierten Reaktoren ein. Und dieses radioaktive Wasser, das auch nach der Filterung Tritium und radioaktive Nuklide, wie Strontium 90, Plutonium-239 oder Kohlenstoff-14
(C14) enthält, die alle über den vorgeschriebenen Werten liegen, wird die Wasserqualität im Pazifik nicht verbessern.
Der letztere Stoff kann bei Langzeitfolgen laut Shaun Burnie, Nuklearspezialist bei Greenpeace Ostasien die menschliche DNA schädigen.
Bisher wurden 1,3 Millionen Tonnen dieses radioaktiven Wassers aufgefangen und werden seit letztem Jahr mit Meerwasser verdünnt in den Pazifik gegossen. Trotz Protesten der Fischer und der Anrainerstaaten.
Erst am Neujahrstag entging Japan nur knapp einem weiteren Atomunfall: Ein Erdbeben auf der Halbinsel Noto sorgte für einen kurzfristigen Stromausfall im glücklicherweise (noch) abgeschalteten AKW Shika.
Wie man bei uns die Gefahren der Atomenergie klein rechnet, wurde vor kurzem in einem Interview mit dem ehemaligen Umweltminister der USA, Sven Chu in einem Interview mit der FAZ, das das OT auch nachdruckte, deutlich.
Er behauptete, dass es weniger Todesfälle bei Atomkraftwerken als bei Wasserkraftwerken gäbe. Diese Rechnung basiert darauf, dass was nicht statistisch erfasst ist, existiert nicht. Fukushima hatte während der Katastrophe 2011 etwa 3700 Angestellte und 26 000 Leiharbeiter, die in Japan als Wegwerfarbeiter bezeichnet werden.
Diese Menschen von Subunternehmern angestellt, mussten die gefährlichsten Arbeiten verrichten. Wenn sie eine hohe Dosis von Strahlung erhalten hatten, wurden sie sofort entlassen. Ohne Abfindung. Sie tauchten in keiner Statistik auf.
Wir freuen uns deshalb, dass am 15.04.2023 die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen wurden.
Aber in Gronau besteht noch eine Urananreicherungsanlage und in Lingen eine Brennelementefabrik, die mit russischem Uran beliefert wird. Wir haben einen großen Schritt zum Ausstieg aus der Atomwirtschaft geschafft.
Allerdings wird der Atomkomplex noch lange den Geldbeutel des Steuerzahlers belasten. Allein die Entsorgung und Lagerung dieses Mülls kostet uns noch zig Milliarden, nachdem der Staat für läppische 24,4 Milliarden diesen Teil von den Stromkonzernen übernommen hat. Auch saugt die
Atommafia immer noch einiges an Forschungsgeldern ab.
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Offenburg e.V. wird im Rahmen ihres 50 jährigen Bestehens Herrn Armin Simon, Buchautor, Atomkraftkritiker zu Wort kommen lassen, der sich mit den wirtschaftlichen Seiten des Atomausstiegs befasst und auch die Behauptungen der Atombefürworter einer kritischen Prüfung unterzieht.
Vortrag:
Zweifel säen, am 02.05.2024 im Familienzentrum Innenstadt, Stegermattstr. 26 in Offenburg