Tschernobyl-Aktionen

Durch die Reaktorkatastrophe wurden 70 Prozent Weißrusslands radioaktiv verseucht. Die Folgen des Reaktorunglücks belasten die Bevölkerung bis heute.

Besonders die Kinder brauchen unsere Unterstützung. Ihnen soll ein Erholungsaufenthalt bei Familien in Offenburg und Umgebung ermöglicht werden.

Zum Konzept

Familien aus der Ortenau laden ein bis zwei Kinder im Alter der eigenen Kinder zu einem drei- bis vierwöchigen Erholungsaufenthalt ein. Die Kinder sollen sich in der abwechslungsreichen Umgebung des Schwarzwaldes bei frischer Luft und gesunder Ernährung regenerieren und erholen.

Nicht materielle Zuwendung, sondern die Nähe zur Gastfamilie fördert nachweislich die Entwicklung der Kinder.

Die BUO kümmert sich um alle Formalitäten, organisiert die Busreise nach Belarus und zurück. Wir versichern die Gastkinder und ihre deutschsprachigen Betreuerinnen gegen Krankheit, Unfall und Haftpflicht. Wir kümmern uns um die medizinische Grundversorgung und einige gemeinsame Veranstaltungen während des Aufenthaltes.

Zeitzeugin Irina Gruschewaja

Die Aktiven der BUO wurden oft nach dem Sinn der Ferienaufenthalte für die von Tschernobyl betroffenen Kinder gefragt. Nicht immer gelingt es uns, die Situation in Belarus und die Wirkung unserer Arbeit dort anschaulich und überzeugend zu beschreiben.

Irina Gruschewaja ist als persönlich Betroffene zur Aktivistin und Zeitzeugin geworden.

In ihrem Vortrag bringt sie uns die russische Gesellschaft vor und nach Tschernobyl näher und trägt zu einem besseren Verständnis der politischen und sozialen Situation in ihrem Heimatland bei.

Besser und eindringlicher als wir es könnten, macht uns Frau Gruschewaja klar, wie wichtig die Ferienaktionen für die Kinder waren.

Aus dem Russischen übersetzte und editierte deutsche Ausgabe, herausgegeben von Prof. Dr. Irina Gruschewaja (513 Seiten, Verlag RMF.Berlin; ISBN 978-3-9818594-0-9)

Buchtipp: Der Tschernobyl-Weg

Ein bewegendes Buch über die erste zivilgesellschaftliche Bewegung in Belarus und ein Dokument der Menschlichkeit und des Mitgefühls in Europa.

70 Prozent des radioaktiven Niederschlags der Tschernobyl-Katastrophe gingen auf Belarus nieder. Vor allem Kinder litten und leiden unter den Folgen der radioaktiven Strahlung. Noch in der Sowjetunion ergriffen mutige Menschen die Initiative, um den Betroffenen in den verstrahlten Gebieten zu helfen.

Die belarussische Stiftung »Den Kindern von Tschernobyl« und viele tausend aktive Belarussen schufen trotz erheblicher Repressalien ein beispielloses Programm zur Erholung der von Tschernobyl betroffenen Kinder.

In Deutschland, der Schweiz und vielen europäischen Ländern wurden über 600.000 belarussische Kinder mit großer Gastfreundschaft aufgenommen und konnten bei Gasteltern erholsame Wochen verbringen. Auch in der Region Offenburg wurden Kinder aufgenommen und liebevoll betreut.